Bundesweit wird angesichts eines erneuten Dürrejahres intensiv über die Situation in den Wäldern des Landes diskutiert. Beginnend bei der Bundesregierung, über die Landesregierungen, die Kommunen und privaten Waldbesitzer bis hin zum Bund deutscher Forstleute (BdF im DBB) als gewerkschaftlicher Vertretung der Forstbeschäftigten ist die aktuelle Situation als Folge von dauerhafter Klimaveränderung und zunehmenden Dürreperioden im Fokus. Zur Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler gehören mehr als 3.500 Hektar Wald und Forst, die somit den wesentlichen Anteil der „grünen Lunge“ unserer Stadt bilden.

Deshalb ist es der SPD-Stadtratsfraktion bedeutsam, sich mit der Situation unserer städtischen Wälder und Forsten insgesamt und nicht nur unter Haushaltsgesichtspunkten zu befassen. Bereits 2018 enthielt der Forstwirtschaftsplan unter der Überschrift „Entwicklung des Holzmarktes aufgrund der Extremwetterlagen und der damit verbundenen Borkenkäferkalamitäten“ Hinweise auf die aufwachsende Problematik und ihre Auswirkungen auf den städtischen Haushalt.

Auf Antrag der Fraktion befassten sich deshalb sowohl der Stadtrat als auch die zuständigen Fachausschüsse intensiv mit diesem Thema. Ebenfalls auf Initiative der SPD-Stadtratsfraktion erfolgte eine Waldbegehung des Stadtrats unter fachkundiger Führung der städtischen Revierförster Guido Ebach und Alfons Retterath. Gerade dabei wurden die inzwischen eingetretenen Veränderungen in der Waldstruktur und auch die Auswirkungen auf die städtischen Finanzen deutlich. So mussten im Jahr 2019 mehr als 40 Hektar Fichtenbestände aufgrund des Befalls mit Borkenkäfern gerodet werden. Die Frage nach Wegen der Wiederaufforstung drängt sich daher auf, zumal weitere Schadensabholzungen absehbar sind. Erfreut nahmen die SPD-Fraktionsmitglieder dabei zur Kenntnis, dass auch im Stadtwald bereits in der Vergangenheit und auch in Zukunft zunehmend auf eine natürliche Wiederaufforstung gesetzt wird. Neuanpflanzungen werden hierdurch aber nicht überflüssig, wobei sich die spannende Frage stellt, welche Bäume in der Zukunft in unseren Wäldern gepflanzt werden sollen.

Seitens der Verwaltung wurde zugesagt, dass es auch in den kommenden Jahren eine regelmäßige Befassung mit dem Zustand unseres Waldes und damit verbundene regelmäßige Waldbegehungen geben wird.

Im Bild: Ursula Koll, Werner Kasel und Fritz Langenhorst von der SPD Fraktion mit Förster Guido Ebach im erkennbar kranken Wald