Stadt schließt Vertrag für Großbauprojekt und sichert langfristig bezahlbaren Wohnraum

Das am 27. Januar 2021 der Presse vorgestellte Quartier St. Pius-Straße mit einer Grundstücksfläche von rund  12.000 m² wird eines der Vorzeigeprojekte der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Es entstehen 130 Mietwohnungen für rund 300 Menschen. Die SPD-Stadtratsfraktion hatte sich stark dafür eingesetzt, dass mindestens 25 % der Wohnungen öffentlich gefördert und damit der Sozialpreisbindung unterliegen. Auch sollte  für die übrigen Wohnungen eine Mietpreisbindung und -deckelung vereinbart werden.

Gemeinsam mit der Basler Lebensversicherungs-AG als Investor und der Plan 74 Gruppe aus Neuwied als Projektentwickler und Generalübernehmer treibt die Stadt ein ambitioniertes sowie ökologisches und soziales Bauprojekt voran. Mit dem Investor und dem Projektentwickler konnten beide Ziele erreicht werden. Gefördert werden jetzt sogar 27 % der insgesamt 130 entstehenden Mietwohnungen. Für die weiteren Wohnungen gelten Mietpreise von unter 10 €/qm.

Vertraglich geregelt ist, dass diese Wohnungen in den kommenden 20 Jahren nur an Personen und deren Familien vermietet werden, die im Stadtgebiet angestellt oder die bereits länger als zwei Jahre Einwohner*innen der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler sind. In großer Gemeinsamkeit hatten die politischen Gremien angestrebt, Wohnraum für in der Stadt arbeitende Menschen zu schaffen und damit gleichzeitig die Attraktivität des Wirtschafts- und Wohnstandorts Bad Neuenahr-Ahrweiler zu erhöhen.

Gegenüber der Presse erklärte der SPD-Fraktionsvorsitzende Werner Kasel: „Lange Zeit führte der Mietwohnungsbau in unserer Stadt eher ein Randdasein. Jetzt entstehen erstmals seit Jahrzehnten wieder bezahlbare Mietwohnungen in nennenswertem Umfang. Dies in einem auch architektonisch, ökologisch und wohnstrukturell ebenso ambitionierten wie nachhaltigen Projekt. Dass auf unser Betreiben hin mehr als ein Viertel der Wohnungen sozial gefördert werden, wird auch Menschen mit niedrigeren Einkommen bessere Wohnungschancen eröffnen.“

Um einen Teil der Wohnungen auch für Menschen mit Einschränkungen oder einer Behinderung bewohnbar zu machen, ist eine Kooperation mit Dienstleistern der Eingliederungshilfe geplant. Diese sollen beim Konzept für Wohnraumbedarf für Menschen mit Behinderung beratend wirken. Darüber hinaus soll es in den Gebäuden auch eine Tagespflege für demenziell erkrankte Personen geben

Nachhaltiges Bauprojekt mit Blick auf das Klima

Auch das Thema Klima spielt im St- Pius-Quartier eine gewichtige Rolle. So werden beim Bau in großem Umfang nachwachsende Rohstoffe verwendet. Neben einem Car-Sharing-Angebot sollen ca. 35 Ladestationen für E-Autos entstehen. Der Anschluss an die Fernwärme soll genau wie die Dachbegrünung und einer Photovoltaikanlage eine Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft Nachhaltiges Bauen (DGNB) sichern. Die Vertragspartner haben sich darauf geeinigt, dass die goldene Zertifizierung der DGNB angestrebt wird.

Fotos: Plan 74-Gruppe, Neuwied