Mit Entsetzen hat die SPD in Bad Neuenahr-Ahrweiler die Nachricht des Getränkeherstellers Coca-Cola aufgenommen, die Produktion des Mineralwassers Apollinaris runterzufahren und zunächst 80 Stellen im Bad Neuenahrer Werk zu streichen.

Die Marke Apollinaris wurde vom Unternehmen über die Jahre hin immer mehr vernachlässigt, so die SPD in der Kreisstadt. “Statt sich nach negativen Testergebnissen um die Qualitätssicherung des renommierten Mineralwassers Apollinaris zu kümmern, hat man die Marke regelrecht ausbluten lassen”, sagt Alexander Simon, Vorstand des Ortsvereins.

Der Verbraucher ist bereit, für Qualitätswasser entsprechend mehr zu zahlen – warum dann nicht für Apollinaris? “Das ist eine Frage, die das Unternehmen Coca-Cola beantworten muss”, so Alexander Simon. Der Bedarf nach Wasser steigt – da ist auch Platz am Markt für Markenwasser. Eine Traditionsmarke muss selbstverständlich gepflegt werden, dies ist offenbar nicht geschehen.

Die Preise für “Vio”, die zweite große Wassermarke des Konzerns, sind zu Apollinaris im Einzelhandel nahezu identisch. “Vio”, dessen Quelle in der Lüneburger Heide liegt, ist offenbar vom Konzern massiv bevorzugt worden. Den Preis dafür werden nun leider die örtlichen Mitarbeiter und die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler zahlen müssen. Die SPD fürchtet, dass die Konzentration auf die Gastronomie nur der Einstieg in den kompletten Ausstieg aus dem Geschäft mit der Marke Apollinaris ist.

Die SPD der Kreisstadt fordert das Unternehmen Coca-Cola auf, die hauseigene Strategie noch einmal grundsätzlich zu überdenken. Coca-Cola in Deutschland schreibt schwarze Zahlen. Es geht in erster Linie darum, Arbeitsplätze zu sichern und zudem eine 168 Jahre alte und renommierte Marke wie Apollinaris zu schützen, die eng mit der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler verbunden ist. Alexander Simon: “Von einem Unternehmen wie Coca-Cola kann man wirklich erwarten, dass strategische Markenführung mehr ist als nur das simple Ansetzen des Rotstifts.”

Ortsverein und Fraktion der SPD fordern zudem den Landtagsabgeordneten als gewählten politischen Interessenvertreter sowie den Bürgermeister der Kreisstadt auf, sich für den Erhalt der Arbeitsplätze und der Marke Apollinaris einzusetzen.

Bad Neuenahr-Ahrweiler, 9. Oktober 2020